Interview
Capital Watch Award Tim Raue: „Von meiner schwarzen Rolex habe ich zehn Jahre geträumt“
Starkoch Tim Raue gehört zu den Juroren des sechsten Capital Watch Awards. Im Interview spricht er über sein Verhältnis zu mechanischen Uhren – und verrät, welche Uhr er am Herd trägt
Capital: Wie würden Sie Ihren Uhrengeschmack beschreiben?
TIM RAUE: Sportiv und abenteuerlich, würde ich sagen. Ich begeistere mich generell für Uhren mit zweiter Zeitzone wie die Rolex GMT Master II. Da ich in den letzten Jahren jeweils durchschnittlich über 180 Reisetage auf vier Kontinenten absolvieren musste, sind die Zeitverschiebung (und der Jetlag) mittlerweile ein fester Bestandteil meines Lebens.
Wie viele verschiedene Uhren tragen Sie im Laufe einer Woche?
Im Job binde ich eine Omega MoonSwatch aus Bioceramic um, weil die Kratzer, die bei der Arbeit in der Küche drohen, für andere Modelle zu brutal wären. Privat ist der Anlass entscheidend, da wechsle ich sicher bis zu zweimal die Uhr.
Nach welchen drei Kriterien suchen Sie eine (neue) Uhr aus?
Ich bin ein recht impulsiver Mensch. Wenn mir ein Modell ins Auge springt und gefällt, reichen daher diese drei Gründe: Will ich haben, will ich haben, will ich haben.
Können Sie sich noch an Ihre erste „richtige“ Uhr erinnern?
Ja, das war eine TAG Heuer Formula 1.
Ihr bester Tipp zum Zeitsparen im Alltag oder Job?
Bloß nicht ablenken lassen! Einfach auf das fokussiert bleiben, was man gerade dringlich zu erledigen hat.
Ihre erfolgreichste Strategie gegen Verschieberitis?
Prokrastination ist für mich als Preuße mit den Tugenden, die mir mein Großvater vermittelt hat, nicht vereinbar. Was mich für mein Umfeld zuweilen etwas anstrengend macht…
Warum hat die Armbanduhr bisher die digitale Transformation überlebt?
Weil ihre mechanische Präzision, Schönheit und Souveränität unerreicht bleiben. Die Funktionen, die eine Digitaluhr zusätzlich bietet, übernimmt dagegen mein Smartphone.
Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten – in welches Jahr würden Sie reisen und warum?
Ich verplempere meine Zeit nicht damit, davon zu träumen, was wohl mal war oder hätte sein können. Ich lebe im hier und jetzt und blicke achtsam in die Zukunft.
Welche Uhr ist Ihnen besonders lieb und teuer / Mit welchem Zeitmesser verbinden Sie ein besonderes Erlebnis/Anekdote/Mensch?
Zu meinem 40. Geburtstag habe ich mir selbst eine schwarze Rolex Explorer geschenkt, die von einer deutschen Firma mit meinen Initialen und zwei Michelin-Sternen personalisiert wurde. Von dieser Uhr hatte ich zehn Jahre lang geträumt, seit ich sie in Zürich in der Auslage eines Juweliers auf der Bahnhofstraße gesehen hatte.
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